Orangenplantage – Sambia, Lusaka

 

Sambia. Die größte Stadt ist Lusaka. Etwa jeder achte Einwohner des Landes lebt in der Hauptstadt. Im Zuge seines Einsatzes mit managerohnegrenzen war Manfred Klepacz für vier Wochen in einem Dorf bei Lusaka vor Ort. 

Manfreds Projektpartner war der Headman (Bürgermeister) des Dorfes, Jonsen. Manfred bekam für seine Zeit sogar eine eigene Hütte, ein großes Privileg. Und war es denn nicht so, dass man als Weißer erst mal mit Argwohn betrachtet wird? „Nein, ganz im Gegenteil. Immer hat sich irgendwer für meine Hilfe bedankt. Und Jonsen ist wirklich ein faszinierender Mensch.“ – So Manfred. 

Das Projekt das Manfred unterstützte war eine Orangenplantage, die Jonsen mit seiner Frau entwickelt hat. „Die Plantage soll als Musterplantage dienen. Mit dabei ist auch ein Trainingscenter, um anderen Farmern in der Region best farming practice beim Aufbau und Administration einer Plantage zu bieten“, erklärt Manfred. Die Orangenplantage soll Jonsens Familie für die nächsten vier Jahre ernähren. 

Das Trainingscenter lädt interessierte Farmer der Region ein, best practice Erfahrungen zu sammeln. 

Doch so einfach ist der Anbau von Orangen nicht. Für ihre Entwicklung benötigen sie Wärme, Sonne, Wasser, ausgeklügelte Anbaumethoden und Pflanzenschutz. Hitze vertragen die Bäume gut, Wassermangel dagegen schlecht. Für die Plantage musste also ein Brunnen gegraben werden. Jonsen arbeitet mit einer solarbetriebenen Pumpe. Die Plantage betrachte er nicht nur als reine Einnahmequelle, sondern auch als „eine Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen“. Er lädt andere Farmer ein, und zeigt, wie sie die Kraft der Sonne nutzen können, um mit dieser Wasser zu schöpfen. 

Manfred unterstützte mit seinem Knowhow aus kommerzieller Sicht, z. B. bei der konzeptionellen Planung und Kalkulation der Plantage. „Wie viele Orangen können gepflanzt, wie viele geerntet werden, wie groß muss die Ernte sein, um das Darlehen zu begleichen, wie hilft eine Software, wie Excel dabei, und wie setze ich diese Tools am effektivsten ein?“ Bei all diesen Fragen und weiteren stand Manfred Jonsen als Gesprächspartner und Coach zur Seite. Gemeinsam entwickelten sie einen strategischen Businessplan für die Plantage und erarbeiteten Vertriebsstrategien für die Vermarktung. Außerdem zeigte er Jonsen im sales trainings, wie dieser sein Wissen bestmöglich an andere Farmer weitergeben kann. 

Beim Gottesdienst versammeln sich alle Bewohner aus den umliegenden Dörfenr; das können oft bis zu 500 Menschen sein. 

Aber nicht nur Jonsen arbeitet an seinen Präsentations-skills, auch Manfred selbst muss sich und sein Können unter Beweis stellen: Die Einführung in die Dorfgemeinschaft erfolgte für ihn über den Gottesdienst. Hier wurde er aufgefordert eine spontane Rede über sich und seine Reise nach Sambia zu halten und schüttelte nach der Kirche alle 400 Hände, die ihm neugierig entgegengestreckt werden. Jeder wollte den Neuankömmling persönlich begrüßen. Für Manfred kein Problem “wir bauen Brücken.“ 

Und wie sieht es jetzt aus bei Jonsen? Der sei, so Manfred, jetzt gut aufgestellt und wird erst mal ohne weitere Unterstützung klarkommen.  

Lokales Ownership muss kreiert werden, um Armut langfristig zu bekämpfen.